Es sah so aus, als ob Joe Biden vor den Forderungen nach seinem Rücktritt beim NATO-Gipfel in Washington standhaft geblieben wäre. Er zeigte sich kämpferisch mit Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen Staatsoberhäuptern des Bündnisses. Doch dann erhielt er kritische Aussagen von hochrangigen Parteimitgliedern wie Nancy Pelosi und dem Schauspieler George Clooney, der nun öffentlich erklärt hat, dass Biden keine Wahl mehr gewinnen könne.
Selbst der demokratische Senator Peter Welch forderte Biden öffentlich auf, sich aus dem Rennen um das Weiße Haus zurückzuziehen. Clooneys Äußerungen verbreiteten sich rasch in den USA, und politische Analysten wie David Axelrod bezeichnen sie als verheerend für Bidens Kampagne. Das Wall Street Journal betonte, wie unsicher Bidens Situation ist, und die New York Post kommentierte, dass die demokratische Partei in Auflösung begriffen sei.
Die demokratischen Abgeordneten und Senatoren haben unterschiedliche Meinungen zu einem möglichen Rücktritt Bidens. Während einige öffentlich seine Absetzung forderten, hielten sich andere zurück und begründeten dies mit dem fortgeschrittenen demokratischen Prozess. Trotzdem mehren sich die Stimmen, die Biden zum Rückzug drängen, auch im Senat.
Der Druck auf Biden steigt jedoch weiter, und es gibt nur noch zwei mögliche Szenarien: Entweder er tritt zurück und die Demokraten stellen einen neuen Kandidaten auf, oder er bleibt im Rennen, was zu einer gespaltenen Partei führen könnte. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass die Demokraten in der kommenden Wahl genauso gespalten auftreten wie 2016, als Trump siegte. Biden plant weiterhin Pressekonferenzen und TV-Interviews, zeigt sich aber auch kämpferisch gegenüber seinen Kritikern.