In der DDR gehörte FKK zum Sommerurlaub dazu, und das Nacktbaden war weit verbreitet. Offiziell gab es bereits in den 1970er-Jahren hüllenlosen Badespaß an vielen Stränden des Landes. Auch wenn die DDR-Obrigkeit das Nacktbaden nicht guthieß, konnte sie die Beliebtheit der Freikörperkultur nicht einschränken. Die Zahl der offiziellen Nacktbadestellen stieg von 40 im Jahr 1982 auf 60 im Jahr 1988.
Insbesondere die intellektuelle Elite der DDR badete in den frühen 1950er-Jahren nackt an den Ostseestränden, was in einem Verbot von Nacktbaden im Sommer 1954 resultierte. Trotzdem breitete sich die FKK-Bewegung schnell aus, und nach Protesten von Bürgern und Intellektuellen wurde das Verbot 1956 wieder aufgehoben. Nach der Wende 1989 gab es einen “Höschenkrieg”, als sich West-Urlauber über die vielen Nackten an den ostdeutschen Stränden wunderten.
Die Freikörperkultur entstand um 1900 in Europa und den USA im Zusammenhang mit der Lebensreform-Bewegung. In Deutschland gab es zahlreiche FKK-Vereine, die das Nacktbaden förderten. Nach 1989 nahm die Zahl der FKK-Strände ab, und auch die Mitgliederzahlen in FKK-Vereinen gingen zurück. Heute ist die Lust am öffentlichen Nacktsein generell rückläufig, und FKK-Vereine verlieren ihre Mitglieder.
Die Anzahl der FKK-Anhänger nimmt seit einiger Zeit ab, und auch die Mitgliederzahlen in FKK-Vereinen sinken. Der Freikörperkultur hat nicht mehr den gleichen Stellenwert wie früher, und in einer Umfrage aus dem Jahr 2021 gaben 36 Prozent der Befragten an, sich an einem FKK-Strand oder in einer Sauna eher unwohl zu fühlen. Trotzdem sind die Deutschen im internationalen Vergleich immer noch aktive Anhänger der Freikörperkultur.