Die frühere Grünen-Chefin Renate Künast hat angekündigt, dass sie bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr kandidieren wird. In einem Brief an ihren Kreisverband in Tempelhof-Schönberg begründet die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin ihren Schritt damit, dass es Zeit sei, Platz für jüngere Politiker zu machen. Obwohl sie nicht mehr für den Bundestag kandidieren wird, will sie dennoch in der Politik aktiv bleiben und sieht weiteren Aufgaben entgegen.
Renate Künast war von 2000 bis 2001 Bundesvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen und ist seit 2002 Mitglied des Bundestags. In ihrer politischen Karriere bekleidete sie verschiedene Ämter, darunter Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Auch nach ihrer Zeit als Ministerin beschäftigte sie sich weiterhin intensiv mit dem Thema Landwirtschaft, insbesondere im Hinblick auf den Klimaschutz, Boden- und Gewässerschutz sowie den Schutz der Artenvielfalt.
Als Sprecherin ihrer Fraktion für Ernährung und Landwirtschaft setzt sich Renate Künast für eine Neuausrichtung der Zahlungen an die Landwirtschaft ein und fordert Anreize für Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Artenvielfalt. Sie unterstützt zudem das Kindermarketinggesetz für überzuckerte Lebensmittel, das von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) vorgeschlagen wurde. Künast betont die Bedeutung dieser Aufgabe angesichts ernährungsbedingter Erkrankungen, die mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen zählen.