Die Meyer Werft in Papenburg, Niedersachsen, kämpft trotz voller Auftragsbücher mit einer Finanzierungslücke. Bei einem Krisentreffen haben Minister und Landtagsabgeordnete von SPD, CDU und Grünen versprochen, sich für die Rettung der Werft einzusetzen. Wirtschaftsminister Olaf Lies betonte, dass Niedersachsen alleine die Probleme nicht lösen könne und forderte die Unterstützung des Bundes und eine zukunftsfähige Konzernstruktur.
Die Meyer Werft, einer der weltweit führenden Hersteller von Kreuzfahrtschiffen und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Niedersachsen, steht vor einer großen finanziellen Herausforderung. Trotz voller Auftragsbücher muss das Unternehmen bis 2027 eine Finanzierungslücke von 2,7 Milliarden Euro schließen. Dies ist auf die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und Preissteigerungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine zurückzuführen. Es bleiben laut Berichten nur noch drei Monate Zeit zur Rettung der Werft.
Der Betriebsratschef der Meyer Werft, Andreas Hensen, forderte nach dem Krisentreffen schnelle Entscheidungen für eine sichere Zukunft der Beschäftigten. Rund 7000 Menschen arbeiten für die Meyer Gruppe, davon 3000 in Papenburg. Ein Sanierungsexperte, Ralf Schmitz, lobte das konstruktive Miteinander bei dem Treffen, betonte aber, dass noch ein weiter Weg vor der Werft liege, bis mittel- und langfristige Lösungen gefunden sind.
Vor dem Krisentreffen hatte die Landesregierung bereits Erwartungen an die Werft geäußert. Wirtschaftsminister Lies forderte neue Strukturen für die Meyer Werft, einschließlich eines mitbestimmenden Aufsichtsrats und einer Konzernstruktur. Die Diskussion um den Sitz der Meyer-Holding in Luxemburg führte zu weiteren Gesprächen, da die Landesregierung erwartet, dass das Unternehmen seinen Sitz nach Deutschland verlegt. Die Bürgermeisterin von Papenburg betonte die große Bedeutung der Werft für die Region und ihre Bewohner.