Das Gesundheitssystem in Südtirol wurde nach der Bersaglio-Studie mit anderen Regionen verglichen und schneidet in vielen Bereichen gut ab. Seit 2010 nimmt Südtirol an dieser Studie teil, bei der über 200 Gesundheitsindikatoren bewertet werden. Besonders positiv bewertet wurden die schnelle Notfallversorgung, die kurzen Wartezeiten bei onkologischen Eingriffen und die Angemessenheit in der Verschreibung von Medikamenten. Auch die wohnortnahe Pflege, Pflege in Seniorenwohnheimen und Qualität der klinischen Prozesse erhielten gute Bewertungen.
Im Vergleich mit anderen Regionen investiert Südtirol durchschnittlich mehr finanzielle Mittel in Gesundheitsleistungen, was unter anderem mit der besseren Entlohnung des Personals zusammenhängt. Trotz der positiven Bewertungen gibt es auch Verbesserungspotenzial, insbesondere bei den Vorsorgeimpfungen im Kindesalter und der diagnosebezogenen Angemessenheit, vor allem im Bereich der Magnetresonanzen. Südtirol verschreibt mehr Magnetresonanzen als erwartet und wiederholt sie oft.
Landesrat Hubert Messner lobt die Mitarbeiter im Landesgesundheitsdienst für ihre herausragende Arbeit, betont jedoch, dass Studien wie diese die Qualität der Patientenversorgung nur teilweise abbilden können. Daten sind aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmuster nicht immer vollständig vergleichbar. Die Bersaglio-Studie zeigt, dass Südtirol im Gesundheitswesen gut abschneidet, aber auch Bereiche hat, in denen Verbesserungen notwendig sind.