Das Extreme-Wetterereignis „Bernd“ im Juli 2021 führte zu schweren Schäden von bis zu 50 Milliarden Euro und über 230 Todesopfern, hauptsächlich im Ahrtal. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigte, dass trotz erfolgter Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Tal immer noch wenig Schutz vor Extremwetter besteht. Viele Regionen in Deutschland stehen noch immer vor ähnlichen Risiken von Naturkatastrophen.
Hochwasserschutz und Klimafolgenanpassung sind dringend erforderlich, insbesondere vor dem Hintergrund einer möglichen Entscheidung über eine Pflichtversicherung für Elementarschäden im Jahr 2024. Die Versicherungsunternehmen betonen die Bedeutung von Frühwarnsystemen, Katastrophenschutz, Hochwasserprävention und dem Bewusstsein der Bevölkerung für Gefahren, um mehr Sicherheit zu gewährleisten. Eine alleinige Elementarschadenpflichtversicherung reicht nicht aus, um die Menschen und ihren Lebensraum vor Wetterextremen zu schützen.
Unabhängig von der Form einer Versicherungslösung sollten fünf zentrale Punkte berücksichtigt werden, um einen umfassenden Naturgefahrenschutz zu gewährleisten. Dazu gehören ein bundesweites Naturgefahrenportal, die konsequente Anwendung von Regelungen zur Prävention und Klimafolgenanpassung sowie die Finanzierung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Verbesserungen im Bereich des klimaangepassten Planens, Bauens und Sanierens sind notwendig, einschließlich eines Baustopps in Überschwemmungsgebieten und der Entsiegelung von Flächen.
Experten wie Holger Schüttrumpf von der RWTH Aachen und Cornelia Weigand, Landrätin von Ahrweiler, betonen den erheblichen Verbesserungsbedarf beim Hochwasserschutz auf allen Ebenen in Deutschland. Die Umsetzung von Maßnahmen zur Hochwasserschutz und Prävention muss beschleunigt werden, um zukünftige Naturkatastrophen zu verhindern.