FAST & Furious: Die sogenannten FAST-Channels, die für “Free Ad Supported Streaming” stehen, haben in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum verzeichnet. Prognosen zufolge soll auch in Deutschland der Umsatz mit kostenlosen, werbefinanzierten Streaming-Kanälen stark steigen. ARD und ZDF mischen auch über ihre kommerziellen Töchter in diesem Geschäft mit, was der privaten Medienwirtschaft nicht gefällt. Der Markt und die Player werden vom Autor Volker Nünning für epd Medien genauer betrachtet und von turi2 veröffentlicht.
In den USA sind FAST-Channels bereits ein Milliardengeschäft. Omdia, ein britisches Marktforschungsunternehmen, schätzte den jährlichen Umsatz mit “Free Ad Supported Streaming” in den USA für 2023 auf etwa fünf Milliarden Dollar. Große Anbieter in diesem Bereich sind Pluto TV, Tubi, Samsung TV Plus, LG Channels, Google TV, Roku und Amazon Freevee. Deutschland wird von Omdia als eines der Länder mit dem stärksten Wachstum bei Umsätzen mit FAST-Channels außerhalb der USA eingestuft.
Es gibt in Deutschland Hunderte von FAST-Channels, die von verschiedenen Anbietern bereitgestellt werden, darunter auch die ProSiebenSat.1-Gruppe mit Joyn und die Plattform Waipu.tv der Exaring AG. Auch die ZDF-Tochter ZDF Studios betrachtet FAST-Channels als attraktives Geschäftsfeld und hat Partnerschaften mit Unternehmen wie Samsung für die Entwicklung neuer Kanäle.
Die Partnerschaften zwischen ZDF Studios und Samsung haben jedoch Kritik seitens des Verbandes Privater Medien, Vaunet, ausgelöst. Dieser sieht die Ausweitung der Aktivitäten von ARD und ZDF im Streaminggeschäft sowie deren Tochterfirmen mit Sorge und fordert klare Grenzen für kommerzielle Tätigkeiten der öffentlich-rechtlichen Sender. Eine mögliche Reform des Medienstaatsvertrags in Bezug auf kommerzielle Aktivitäten wird von den Bundesländern diskutiert, jedoch bleibt abzuwarten, wie dies umgesetzt wird.