Experten warnen vor möglichen Jahrhunderthochwassern im Osten Baden-Württembergs aufgrund von extremen Dauerregenfällen. Die Hochwasservorhersagezentrale erwartet, dass der Höhepunkt des Hochwassers in der Nacht von Freitag auf Samstag erreicht wird, insbesondere in den Donau- und Bodenseezuflüssen der Region Oberschwaben. Es wird vor großem Hochwasser in verschiedenen Flüssen wie Schussen, Argen, Riss und Rot gewarnt. In Meckenbeuren im Bodenseekreis wurde eine Empfehlung für rund 1300 Menschen ausgesprochen, ihre Häuser zu verlassen, um der akuten Hochwassergefahr zu entgehen.
Es wird darauf hingewiesen, dass die genaue Größe der Hochwasser noch nicht abgeschätzt werden kann, da es vom tatsächlichen Niederschlag abhängt. Die Hydrologin warnt vor dramatischen Situationen bei 50- oder 100-jährlichen Hochwassern, da auch Ortschaften betroffen sein könnten. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert starken Dauerregen in Bayern mit bis zu 100 Litern Niederschlag pro Quadratmeter und die Vorbereitungen der Hilfskräfte laufen bayernweit. Dennoch besteht kein Grund zur Panik, so der Innenminister.
Es wird erläutert, dass Hochwasser und Überschwemmungen entweder durch Flussüberlauf aufgrund von Niederschlägen oder durch Starkregen entstehen können. Die vorhergesagten Niederschläge könnten zu beiden Situationen führen. Neben Flüssen wie Donau- und Bodenseezuflüssen werden auch Neckarzuflüsse von großen Hochwassern betroffen sein. Es wird erwartet, dass insbesondere an den Pegeln Gundelsheim und Heidelberg große Hochwasser entstehen.
Die Wetterlage wird auf das Tief Orinoco zurückgeführt, das warme, feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa transportiert. Es wird eine „Vb-Wetterlage“ prognostiziert, die in der Vergangenheit zu schweren Hochwassern wie der Oderflut 1997 und dem Elbhochwasser 2002 geführt hat. Aufgrund der Erderwärmung können intensivere Niederschläge auftreten, da die Luftfeuchtigkeit zunimmt.