In Deutschland funktionieren viele Berufsfelder nur aufgrund von Menschen mit ausländischen Wurzeln, obwohl der Fachkräftemangel weiter wächst. Die Regierung reagiert mit einer Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, um dem Mangel entgegenzuwirken. Laut Arbeitsminister Heil fehlen bis 2035 sieben Millionen Fachkräfte in Deutschland, vor allem in Bereichen wie Pflege, Gastronomie und IT. Die Reform des Gesetzes zielt darauf ab, qualifizierte Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland zu holen.
Ab dem 1. Juni tritt der dritte Teil des Reformpakets in Kraft, u.a. mit der Chancenkarte für Nicht-EU-Ausländer, die eine mindestens zweijährige Berufsausbildung oder Hochschulabschluss sowie Sprachkenntnisse in Deutsch oder Englisch vorweisen können. Zudem wird die Westbalkanregelung erweitert, um Arbeitskräften aus den Westbalkanstaaten bessere Möglichkeiten zu bieten, nach Deutschland zu kommen. Ein Arbeitsvertrag ist für die Westbalkanregelung jedoch Voraussetzung.
Die Chancenkarte ermöglicht die Einreise von Nicht-EU-Ausländern nach Deutschland, um hier einen Job zu suchen. Die Westbalkanregelung soll den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für Staatsangehörige aus sechs Staaten erleichtern. Mit diesen Maßnahmen will die Regierung den Fachkräftemangel bekämpfen und Deutschland als attraktiven Wirtschaftsstandort erhalten.
Trotz der Reformen ist es noch zu früh, um die genaue Wirkung zu bewerten. Neben bürokratischen Hindernissen und Anforderungen gibt es auch andere Gründe, die Erwerbsmigranten von einem Umzug nach Deutschland abhalten, wie die hohe Steuerlast und die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche. Weitere Reformen im Ausländerrecht sind in Planung, um den Prozess für potenzielle Erwerbsmigranten zu vereinfachen und Deutschland als Einwanderungsland attraktiver zu machen.