Der globale Kulturaustausch hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Vor 20 Jahren richtete der Festivalgründer Jurriaan Cooiman seinen Blick nach Osteuropa. Jetzt zeigt er mit Culturescapes, was wir von der Sahara lernen können. Das 20-jährige Jubiläum des Festivals wird bis Ende November mit Kunst und Kultur aus der Sahara gefeiert. Das Festival hat sein Konzept immer wieder den gesellschaftlichen und politischen Umständen angepasst.
Jurriaan Cooiman beschreibt Culturescapes als ein Anti-Festival, das sich über zwei Monate erstreckt und eine Vielzahl von Kunst- und Kulturangeboten in verschiedenen Städten umfasst. Der Fokus lag anfangs auf Osteuropa, insbesondere auf Ländern wie Georgien, der Ukraine, Armenien, Estland und Rumänien. Das Festival begann genau während der Rosenrevolution in Georgien, was ihm politische Relevanz verlieh.
Die Wechselwirkung zwischen Kultur und Politik stellte die Festivalleiter oft vor Herausforderungen, da Regierungen Einfluss auf das Programm nehmen wollten. Jurriaan Cooiman sieht den Kampf um nationale Identitäten in den letzten Jahren als aggressiver an und würde heute keine Festivals mehr zu Ländern wie China, Israel oder der Türkei machen. Die Nachhaltigkeit des Festivals wurde durch den Wechsel zu einer zweijährlichen Veranstaltung gestärkt, was mehr Zeit für Recherche und Partnerschaften ermöglichte.
In den letzten Jahren hat Culturescapes immer wieder innovative Entscheidungen getroffen, darunter die Fokussierung auf den Amazonas als Region und Ökosystem. Auch der diesjährige Schwerpunkt auf die Sahara zeigt die Kontinuität in der Weiterentwicklung des Festivals. Die spirituelle und metaphorische Bedeutung der Sahara macht sie zu einem wichtigen Thema für den globalen Kulturaustausch.