Der Bundeskanzler hat bereits einen Tiktok-Kanal und das Verteidigungsministerium plant ebenfalls, den Kurzvideodienst zur Rekrutierung von Nachwuchs zuzulassen. Um im Wettbewerb um talentierte Köpfe zu bestehen, wird die Bundeswehr ab Ende Mai 2024 Tiktok für eine speziell ausgerichtete Kampagne nutzen. Die Nutzung von Tiktok wird als unverzichtbar angesehen, um junge Menschen zu erreichen und sie dort zu informieren, wo sie sich digital austauschen. Es werden spezielle Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit bei der Nutzung von Tiktok zu gewährleisten, wie die technische Trennung der Netzwerke und die Verwendung spezieller Endgeräte ohne Zugang zur IT-Struktur der Bundeswehr.
Die private Nutzung von Social-Media-Plattformen auf privaten Endgeräten außerhalb des Dienstes oder während der Pausen ist den Soldatinnen und Soldaten gestattet, unter Berücksichtigung der Vorschriften und Regelungen zur Wahrung von Dienstgeheimnissen. Die Bundeswehr plant, sich in kurzen Clips auf Tiktok zu präsentieren, um als Arbeitgeber darzustellen, ähnlich wie auf YouTube und Instagram. Die Bundesregierung startete Anfang April ihren ersten Tiktok-Kanal unter @TeamBundeskanzler, um vor allem junge Bürgerinnen und Bürger anzusprechen.
Tiktok hat in Deutschland über 20 Millionen Nutzer und ist bei den 14- bis 25-Jährigen die meistgenutzte App. Die Bundesregierung hatte zunächst ausgeschlossen, dass der Bundeskanzler dem sozialen Netzwerk beitritt, das von einem chinesischen Unternehmen betrieben wird. Kritiker äußern Bedenken, dass die Tiktok-App von chinesischen Behörden für das Sammeln von Informationen über Nutzer oder politische Einflussnahme missbraucht werden könnte.