Propalästinensische Aktivisten haben Teile der Humboldt-Universität in Berlin besetzt, was zu Kritik führte. Die Hochschule ließ die Besetzung räumen, nachdem der Senat Druck ausgeübt hatte. Etwa 150 Aktivisten haben das Gebäude aus Protest gegen Israel und aus Solidarität mit den Palästinensern besetzt. Sie forderten von Berliner Hochschulen Maßnahmen zur Unterstützung der Palästinenser und Kritik an der deutschen Regierung. Die Universitätspräsidentin äußerte Bedauern darüber, dass keine Einigung erzielt wurde, betonte jedoch, dass Dialog und gegenseitiger Respekt möglich gewesen wären.
Die Präsidentin gab an, dass die Anweisung zur Räumung von ganz oben gekommen sei, was sich auf den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner bezog. Die Atmosphäre an der Universität war am Abend aufgeheizt, mit Transparenten und Sprechchören im Hof. Die Besetzer forderten die Freiheit Palästinas, während einige vermummt waren und Intifada-Sprechchöre riefen. Der Regierende Bürgermeister forderte eine Fortsetzung des Lehrbetriebs und kritisierte die Besetzer als Antisemiten und Terror-Sympathisanten.
Die Gewerkschaft der Polizei kritisierte die Besetzung und betonte, dass Universitäten Orte des Austauschs und der Diskussion sein sollten, jedoch keine rechtsfreien Räume für antisemitische Parolen. Der Konflikt im Nahen Osten hat auch an deutschen Hochschulen Auswirkungen, mit Protesten gegen Israels Vorgehen im Gaza-Krieg und Solidaritätsaktionen für Palästinenser. Ähnliche Proteste fanden auch in Oxford statt, wo die Polizei 16 Personen festnahm, die bei einer propalästinensischen Protestaktion involviert waren.