Die Demokraten in den USA setzen ihre Hoffnung auf Michelle Obama, während die CDU einen Enkel von Helmut Kohl in den Bundesvorstand beruft. Ist es der Weg, mit Dynastien gegen Dystopien anzutreten? In der Demokratie entsteht oft das größte Problem nach der Wahl, wenn kühne Oppositionelle scheitern und wenig später in Vergessenheit geraten. Die Zukunftskoalition wird zur konstanten Gegenwart ohne große Veränderung. Es stellt sich die Frage, ob dies am Personal liegt und ob ein Blick auf Auswahlverfahren in anderen Ländern interessant sein könnte.
In den USA reichte lange Zeit der Name Kennedy, um im Präsidentschaftsrennen eine Rolle zu spielen. Von Bush Senior zu Bush Junior zu Clinton zu Obama zu Trump – die politischen Dynastien prägen das Geschehen. Mit den aktuellen Kandidaten Biden und Trump wird die Fiebrige Hoffnung auf Michelle Obama als mögliche Kandidatin genährt, während das andere Lager einen Klon aus den genetischen Überresten von Reagan und Wayne herbeisehnt.
In Deutschland hat die CDU nun den Enkel von Helmut Kohl im Bundesvorstand – Johannes Volkmann. Er betont, dass die Delegierten Personen und nicht Verwandtschaftsverhältnisse wählen. Auch unterstützt er den Kurs von CDU-Chef Friedrich Merz. Die Frage bleibt offen, ob aus dem Enkel eines ehemaligen Kanzlers ein erfolgreicher Politiker werden kann und ob auch hier Dynastien Einfluss auf die Politik haben.