Die Innenministerin von Niedersachsen, Daniela Behrens, hat den Plan vorgeschlagen, die Niedersachsen-Derbys zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig in der nächsten Saison ohne Gästefans stattfinden zu lassen. Dieser Vorschlag stößt sowohl in der politischen Konkurrenz als auch bei der Fan-Organisation “Unsere Kurve” auf Kritik. Die Grünen und die CDU lehnen Kollektivstrafen ab und sehen sie als das falsche Signal an.
Behrens argumentiert, dass die Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt und Pyrotechnik in den Stadien nicht erfolgreich waren und das aggressive Verhalten einiger weniger Chaoten weiterhin ein Problem darstellt. Sie fordert daher, dass die Niedersachsen-Derbys ohne auswärtige Zuschauer ausgetragen werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Auch andere Hochrisikospiele könnten von ähnlichen Maßnahmen betroffen sein.
Eintracht Braunschweig und Hannover 96 nehmen den Vorschlag der Innenministerin ernst, diskutieren jedoch alternative Maßnahmen zur Sicherheit im Stadion. Die Fanhilfe Hannover kritisiert den Ausschluss von Gästefans als populistisch und befürchtet eine weitere Eskalation. Die Fan-Organisation “Unsere Kurve” weist darauf hin, dass die Anzahl der Verletzungen in Stadien im Vergleich zur Gesamtzahl der Fans sehr gering ist und fordert eine stärkere Nutzung professioneller Fanarbeit.
Nach den erneuten Vorfällen beim Niedersachsen-Derby im April wurden Verbesserungen in Bezug auf die Sicherheit im Stadion angekündigt. Die Situation wird weiterhin kontrovers diskutiert, und die Maßnahmen zur Deeskalation und Gewaltverhinderung stehen im Mittelpunkt der Debatte.