Italien hat seit 2024 verschiedene Maßnahmen zur Eindämmung der negativen Auswirkungen des Massentourismus ergriffen. Neben Venedig und Südtirol haben auch Regionen wie Ligurien Maßnahmen eingeführt, um den Besucheransturm zu stoppen. In Venedig sind Gruppen über 25 Personen verboten und ab dem 25. April müssen Besucher an bestimmten Tagen Tagestickets kaufen. In Südtirol gilt bereits seit 2023 ein Bettenstopp, um die Ressourcengrenze nicht zu überschreiten.
Die Cinque Terre in Ligurien haben ebenfalls neue Maßnahmen eingeführt, um den Zustrom von Touristen einzudämmen. Im Jahr 2023 haben über 2,5 Millionen Menschen die Dörfer besucht, die zusammen nur etwa 9.000 Einwohner haben. Touristen müssen nun an Wochenenden, Feiertagen und zwischen Juli und August doppelt so viel für Zugfahrten zwischen den Dörfern zahlen. Einheimische erhalten hingegen Vergünstigungen. Die Erhöhung der Transportgebühren stößt vor Ort auf Unverständnis, da sie vor allem Familien belastet.
Auch andere Orte wie Capri und Lampedusa sind von Maßnahmen gegen Massentourismus betroffen. Capri hat die Landegebühren für Schiffe erhöht und auf Lampedusa müssen Touristen den “Kaninchenstrand” nur noch gegen Gebühr betreten. Italien muss dabei einen Spagat zwischen der Eindämmung des Massentourismus und der Abhängigkeit des Tourismus für 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bewältigen. Reisebegeisterte empfehlen, abseits der Hauptsaison und Hotspots das Dolce Vita Italiens auch in weniger bekannten Regionen zu genießen, wie beispielsweise in familiären Agritourismus-Betrieben.