Bundeskanzler Olaf Scholz reist mit einer Wirtschaftsdelegation nach China, um die Sorgen deutscher Firmen bezüglich Marktzugangsbeschränkungen und unfairem Wettbewerb direkt anzusprechen. Chinesische Investitionssignale an Europäer sind zwar positiv, aber die Liste der Beschwerden deutscher Unternehmen ist lang. Die Reise nach China wird als Zeichen der Normalisierung der Beziehungen zwischen den Ländern betrachtet, obwohl die geopolitische Lage und Spannungen zwischen China und den USA Unsicherheitsfaktoren darstellen. In der Delegation sind die Chefs großer deutscher Konzerne vertreten, da China ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Produkte ist.
Trotz der Bemühungen deutscher Unternehmen, die Geschäftsrisiken durch verstärktes Risikomanagement in China zu minimieren, gibt es weiterhin Bedenken hinsichtlich ungerechter Behandlung und politischer Einflussnahme durch die chinesische Regierung. Die Kritik bezieht sich auch auf Fragen des geistigen Eigentums und unfairen Wettbewerbs. Chinesische Exportüberschüsse und Subventionen sorgen zusätzlich für Spannungen, insbesondere im Eisenbahn- und Solarsektor. Die EU-Kommission hat ein Anti-Dumping-Verfahren gegen die chinesische Solarindustrie eingeleitet, um Überkapazitäten auf den Weltmärkten entgegenzuwirken.
Es gibt auch neue Trends, wie chinesische Taktiken zur Abschottung des Marktes und Informelle Marktzugangshemmnisse, die deutsche Unternehmen benachteiligen. Die Produktzulassung wird teilweise verzögert, um chinesischen Konkurrenten einen Vorteil zu verschaffen. Trotz formaler Zugangsbarrieren, die abgebaut wurden, klagen deutsche Firmen über zunehmende Hindernisse bei der Marktzulassung. Die Forderung nach Wettbewerbsgleichheit und Einhaltung vereinbarter Regeln wird von deutschen Wirtschaftsvertretern wie Ulrich Ackermann und Daniel Marek betont. Insgesamt bleibt die Unsicherheit für deutsche Unternehmen, die in China tätig sind, aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten bestehen.