Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt plant, AfD-Rechtsaußen Björn Höcke in einem TV-Duell inhaltlich herauszufordern. Laut dem Kommunikationswissenschaftler Tobias Rothmund birgt dieser Schritt größere Risiken für die CDU als für die AfD. Rothmund betont, dass Höcke durch das Duell in eine ernst zu nehmende politische Rolle gehoben wird. Voigt wiederum erhofft sich möglicherweise eine Steigerung seiner Bekanntheit, wobei der Erfolg davon abhängen wird, wie er abschneidet und wie das Gespräch bewertet wird. Rothmund warnt vor den Risiken, die ein solches Duell mit sich bringen kann.
Das TV-Duell zwischen Voigt und Höcke ist für den 11. April geplant, im Vorfeld der Landtagswahl in Thüringen am 1. September. Die politische Situation in Thüringen wird als extrem kompliziert angesehen, da sich laut Umfragen keine politisch machbaren Mehrheiten abzeichnen. Erfolgschancen des Duells sind unsicher, da Voigt sich möglicherweise in einem Dilemma befindet, um für die AfD ansprechende Themen zu thematisieren und sich gleichzeitig von der AfD abzugrenzen. Die Idee für das TV-Duell entstand aus einer Auseinandersetzung der beiden Politiker bei Twitter.
Kommunikationsexperte Rothmund kritisiert, dass der amtierende Ministerpräsident Bodo Ramelow nicht Teil des Duells ist, obwohl er wieder als Spitzenkandidat antritt. Trotzdem hält Rothmund es für unklug, dass die CDU sich nicht deutlicher als Partei der Mitte positioniert hat. Gegen Höcke laufen juristische Verfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verdachts, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet zu haben. Rothmund glaubt, dass es schwierig sein wird, Rechtspopulisten wie Höcke argumentativ zu stellen, da sie oft geschickt zwischen Positionen hin und her springen. Es bleibt abzuwarten, ob Voigt spezielle Strategien entwickelt hat, um Höcke zu entlarven.