Das Smart-Home-Portfolio von Gigaset war nicht Teil des Asset-Deals bei der Übernahme der Telefonsparte, was dazu führt, dass die Produkte mit dem Aus des Cloud-Dienstes am 29. März weitgehend unbrauchbar werden. Kunden sind verärgert, da sie nun ihre verbundenen Sensoren und Geräte nicht mehr nutzen können. Lediglich der lokale Alarm des Rauchmelders Gigaset Smoke funktioniert weiterhin uneingeschränkt.
Nach dem Insolvenzverfahren und dem Verkauf an VTech soll das Geschäft bei Gigaset weitgehend fortgeführt werden, aber das Smart-Home-Geschäft wird eingestellt. Kunden erhalten keine Unterstützung mehr von Gigaset und werden an den Insolvenzverwalter verwiesen. Viele Smart-Home-Fans sind enttäuscht, jedoch ist der Schritt nicht ungewöhnlich, da andere Unternehmen wie Google und Bosch ähnliche Entscheidungen getroffen haben.
Experten raten dazu, Smart-Home-Produkte zu meiden, die eine Cloud-Anbindung benötigen, da diese regelmäßig unbrauchbar werden, wenn der Cloud-Dienst abgeschaltet wird. Besser ist es, Geräte zu verwenden, die herstellerübergreifende Standards wie Zigbee und Matter unterstützen. Zudem ist es empfehlenswert, auf Systeme mit lokaler Steuerung zu setzen, wie beispielsweise “Home Assistant”. Eine Forderung ist, dass die Firmware der Geräte in solchen Fällen wie bei Gigaset Open Source werden sollte, um Dritt-Wartung anzubieten.
Insgesamt zeigt der Fall von Gigaset die Tücken der Cloud-Anbindung bei Smart-Home-Konzepten auf und verdeutlicht die Risiken für Kunden, die von einem einzelnen Anbieter abhängig sind. Es wird empfohlen, auf offene Standards und lokale Steuerung zu setzen, um eine langfristige Nutzbarkeit und Unabhängigkeit von einzelnen Anbietern zu gewährleisten.