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Freitag, September 20, 2024

Hier leben die Armen des Freistaats

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In Bayern, einem Bundesland, das oft als „Land der Sorglosen“ bezeichnet wird, ist auch Armut ein großes Problem. Laut aktuellen Zahlen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands gilt in Bayern im Durchschnitt 12,6 Prozent der Bevölkerung als arm. Die Armutsquote variiert jedoch stark zwischen den Regionen, wobei Oberfranken-Ost mit 17,1 Prozent am meisten betroffen ist und München mit 9,5 Prozent am wenigsten.

Interessanterweise sind trotz steigender Beschäftigungszahlen immer noch Millionen von Erwerbstätigen arm. In Deutschland gibt es insgesamt rund 14,2 Millionen arme Menschen, obwohl die Arbeitslosenquote und die SGB-II-Quote sinken. Dies zeigt, dass Arbeit allein in Deutschland nicht vor Armut schützt. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Menschen mit geringer formaler Bildung, Familien mit drei oder mehr Kindern und Menschen mit Migrationshintergrund.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert die Politik auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Armut zu bekämpfen. Dazu gehören eine Erhöhung des Mindestlohns, eine bedarfsorientierte Kindergrundsicherung, eine Reform der Rentenversicherung und eine Mietpreisdämpfungspolitik. Die Ungleichheit in der Gesellschaft macht Deutschland anfällig für Krisen, und eine gleichere Gesellschaft wäre widerstandsfähiger.

Um als „arm“ zu gelten, werden Haushaltstypen und verfügbares Nettoeinkommen berücksichtigt. Jede Person, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat, gilt als einkommensarm. Zum Haushaltsnettoeinkommen zählen auch Transferleistungen wie Wohngeld, Kindergeld oder Kinderzuschlag.

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