Liberty Steel, im Besitz des Rohstoffmagnaten Sanjeev Gupta, hat nach einer Kapitalerhöhung eine Einigung mit den Hauptgläubigern erzielt und damit den Weg für eine Restrukturierung seines britischen Geschäfts geebnet, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Diese Kapitalerhöhung umfasst eine Anleihe in Höhe von 350 Millionen Dollar sowie ein durch Vermögenswerte besichertes Darlehen in gleicher Höhe von BlackRock und Silver Point Finance.
Die Gläubigervereinbarung betrifft hauptsächlich die Schulden der britischen Geschäftsbereiche von Liberty Steel und ermöglicht es dem Unternehmen, sein britisches Stahlgeschäft unter einer neuen Einheit und Unternehmensstruktur zu konsolidieren. Als Teil des Plans plant Liberty, seine Schmelzkapazität in Rotherham, Nordengland, auf 2 Millionen Tonnen pro Jahr zu verdoppeln.
Im Januar letzten Jahres hatte Liberty den Betrieb in zwei britischen Werken eingestellt und die Produktion in Rotherham aufgrund hoher Strompreise gedrosselt. Das Unternehmen ist auch in Europa, Australien und den Vereinigten Staaten tätig. Die tschechische Tochtergesellschaft Liberty Ostrava hatte angekündigt, ihren Hochofen im Januar wieder in Betrieb zu nehmen und die Produktion zu erhöhen.
Im Jahr 2021 eröffnete das britische Serious Fraud Office eine Untersuchung wegen angeblichen Betrugs, betrügerischen Handels und Geldwäsche bei GFG Alliance, zu der Liberty Steel gehört. Das Unternehmen hat jegliches Fehlverhalten bestritten und volle Kooperation zugesagt. Liberty Ostrava plant, den Hochofen wieder in Betrieb zu nehmen und die Produktion zu steigern.