19.1 C
Frankfurt am Main
Freitag, September 20, 2024

Ukraine-Konflikt: Deutsche Unternehmen führen Geschäfte in Russland fort

Muss lesen

Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben viele Unternehmen Sanktionen gegen Russland verhängt, jedoch sind mehr als 500 deutsche Unternehmen immer noch aktiv. Zum Beispiel geriet Milka vor Ostern in die Kritik von Menschenrechtsaktivisten, da der US-Mutterkonzern Mondelez trotz Krieg weiterhin in Russland Geschäfte macht. Unter anderem kritisieren sie die Aussagen des Mondelez-CEO Dirk van de Put, der betonte, dass Investoren sich nicht um die moralischen Aspekte kümmern.

Mondelez argumentiert, dass ein kompletter Rückzug aus Russland die Lebensmittelversorgung gefährden könnte und Arbeitsplätze gefährdet wären. Trotzdem haben viele große Unternehmen wie Airbus, Bayer und Ritter Sport oder auch 1000 weltweit tätige Unternehmen weiterhin Geschäftsbeziehungen zu Russland. Ein Drittel der weltgrößten Konzerne hat sich komplett aus Russland zurückgezogen, während 504 Unternehmen ihre Aktivitäten in Russland zwar eingeschränkt haben, aber bei Bedarf wieder aufnehmen könnten.

In Deutschland haben Unternehmen wie Adidas, BASF, Deutsche Telekom und Siemens ihre Geschäfte in Russland eingeschränkt oder komplett eingestellt. Es gibt auch Unternehmen, die sich Zeit kaufen und weiter Geschäfte in Russland führen, wie Bosch und Bayer. Pharma- und Konsumgüterunternehmen zeigen sich in dieser Hinsicht besonders zögerlich, da ein Rückzug negative Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und die Versorgung mit alltäglichen Gütern haben könnte. Viele verkaufen zwar noch Produkte, spenden die Gewinne aber an humanitäre Organisationen.

Es gibt auch Unternehmen, die trotz internationaler Kritik weiterhin Geschäfte in Russland betreiben, darunter viele chinesische Unternehmen. Einige deutsche Unternehmen wie B.Braun und Fresenius argumentieren, dass sie ihre Geschäfte in Russland aus humanitären Gründen aufrechterhalten, da Patienten und Gesundheitseinrichtungen nicht im Stich gelassen werden sollten. Die Yale University hat eine Liste von Unternehmen erstellt, die unterschiedlich mit ihren Geschäftsbeziehungen zu Russland umgehen, wobei manche weiterhin oder eingeschränkt aktiv sind, andere jedoch ihre Aktivitäten komplett eingestellt haben.

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Der neueste Artikel