Der deutsche Telefonhersteller Gigaset hat im Rahmen eines Insolvenzverfahrens seine Smarthome-Sparte eingestellt, da kein Käufer für das Geschäft mit Smarthome-Produkten gefunden werden konnte. Die Clouddienste für die Smarthome-Lösungen von Gigaset wurden ebenfalls eingestellt. Betroffene Kunden müssen ihre Ansprüche als Insolvenzforderungen anmelden, da eine Rücksendung der Geräte nicht möglich ist. Der Insolvenzantrag wurde gestellt aufgrund eines unerwarteten Umsatzrückgangs und einer schwachen Nachfrage nach Gigaset-Produkten.
Die VTech Holdings Limited aus Hongkong hat Gigaset für rund 30 Millionen Euro übernommen, nachdem Gigaset Insolvenz angemeldet hatte. Die Übernahme soll am 2. April 2024 abgeschlossen sein. VTech produziert elektronische Lernprodukte und ist der größte Hersteller von Festnetztelefonen in Nordamerika. Gigaset konnte die Geschäftsaktivitäten vorerst aufrechterhalten, plant jedoch eine grundlegende Restrukturierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens.
Der CEO von Gigaset, Magnus Ekerot, gibt an, dass das Unternehmen in den neuen Geschäftsbereichen nicht genügend gewachsen sei, um den Rückgang im Kerngeschäft mit DECT-Schnurlostelefonen auszugleichen. Die Mitarbeiter von Gigaset sollen auch weiterhin qualitativ hochwertige Telekommunikationslösungen bereitstellen. Löhne und Gehälter werden bis Ende November 2023 durch die Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des Insolvenzausfallgelds getragen.