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Freitag, September 20, 2024

Cannabis dominiert, Kokainkonsum steigt an

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Seit heute sind die Ergebnisse des jährlichen abwasserbasierten Drogenmonitorings in ganz Europa verfügbar. Die Analyse für Österreich wird seit 2016 vom forensisch-toxikologischen Labor am Institut für Gerichtliche Medizin (GMI) der Medizin Uni Innsbruck durchgeführt. Für das Jahr 2023 zeigt sich, dass Österreich im europäischen Mittelfeld bleibt, wobei Cannabis die am häufigsten konsumierte verbotene Substanz ist und der Kokainverbrauch ansteigt. Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenkonsums werden bereits in Kufstein und Wien auf Basis der gewonnenen Daten gesetzt.

Die Abwasseranalyse zeigt, dass der durchschnittliche Konsum pro Einwohner in den untersuchten Regionen Österreichs bei einem Glas Wein, 3 bis 4 Zigaretten, 0,07 Joints und etwa 1,5 Milligramm aufputschenden Drogen liegt. Die Ergebnisse werden von Chemiker Herbert Oberacher, Leiter des forensisch-toxikologischen Labors am GMI, präsentiert. Die Daten zeigen auch für 2023 keinen Spitzenplatz Österreichs im Drogenkonsum und legen nahe, dass sich Österreich im europäischen Vergleich im Mittelfeld befindet.

Für den jährlichen Drogenbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) wurden die Abwässer von insgesamt 112 Städten und Regionen in Europa untersucht, darunter 16 Kläranlagen in Österreich sowie eine in Südtirol. Die Ergebnisse ermöglichen Rückschlüsse auf den Drogenkonsum von 3 Millionen Menschen in Österreich und Südtirol. Die stärksten Substanzen im Konsum sind THC, Kokain, Amphetamin, MDMA und Methamphetamin, sowie Alkohol und Nikotin.

Die Abwasseranalyse zeigt, dass der Drogenkonsum in unterschiedlichen Regionen variieren kann. So ist Cannabis in allen Regionen dominierend, wobei der Konsum von Kokain in Westösterreich und Südtirol höher ist. Weitere Details der Analyse zeigen unterschiedliche Konsummuster von Amphetamin in Graz, Crystal Meth in Wiener Neustadt und Steyr, sowie Ecstasy in urbanen Gebieten. Südtirol zeigt tendenziell einen niedrigeren Konsum im Vergleich zu Österreich. Die Daten ermöglichen eine Verfolgung von Konsummustern über die Zeit und dienen als Grundlage für Gesundheitsmaßnahmen, wie in Kufstein und Wien, wo präventive und operative Maßnahmen gesetzt werden.

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