Moskau feiert den erneuten “Wahltriumph” des Kremlchefs Putin. Sowohl im Westen als auch in Russland existieren Fragen darüber, wie mit dem Langzeitpräsidenten weiterhin umgegangen werden soll. Putin wirkt in der Wahlnacht entspannt und dankt den russischen Wählern für ihr Vertrauen. Trotz Spannungen im Machtzentrum Russlands nach dem Tod von Oppositionsführer Nawalny vor einem Monat, erhält Putin durch seine Vertraute Pamfilowa ein Rekordergebnis bei einer Rekordwahlbeteiligung.
Auch die Proteste gegen Putins Wiederwahl in vielen Wahllokalen blieben nicht unbemerkt. Trotz des besten Wahlergebnisses seiner Karriere fühlt sich Putin stärker denn je. Gleichzeitig feiert die Moskauer Führung das Ergebnis als Niederlage des Westens, Einfluss auf die Wahl zu nehmen. Kritik aus dem Westen wird in Moskau am stärksten diskutiert, doch Putin weist jeglichen Applaus seitens des Westens ab.
Die Erwartungen von Beobachtern gehen dahin, dass Repressionen nach Putins Wiederwahl zunehmen werden, um seine Macht zu sichern. Es existiert in Russland keine freie Medienberichterstattung, Repressionen gegen Kritiker sind an der Tagesordnung. Viele sehen keine Perspektive für einen Machtwechsel und erwarten, dass sich das Land weiter in ein totalitäres Regime unter Putins Herrschaft entwickelt.
Es wird befürchtet, dass Putin mit der Unterstützung einer parasitären Elite und der Passivität der Massen Russlands Zukunft durch seine Machterhaltungsstrategien gefährdet. Die langfristige Stabilität des autoritären Regimes wird zunehmend in Frage gestellt. Trotz feiernder Unterstützer und dem Jubel um Putins Wahlsieg besteht die Besorgnis, dass die Zukunft Russlands unter seiner Führung keine positive Entwicklung nehmen wird.